Vorbereitung auf die Beichte
Zur Kommunionvorbereitung gehört dazu, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Die Kinder dürfen sich während ihrer Vorbereitungszeit zweimal in den Empfang der Beichte einüben: vor Weihnachten haben wir die Erstbeichte, in der Fastenzeit dann die Zweitbeichte.

Natürlich stellt sich vielen heute die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Beichtens in der Erstkommunionvorbereitung. Unsere Kleinen haben ja noch gar nichts so Schwerwiegendes getan, dass sie das beichten müssten. Das mag stimmen.
Und doch sind die Kinder nun im richtigen Alter, Verantwortung für sich selbst übernehmen zu lernen. Das Beichten ist hierfür ein wichtiger Schritt.
Argumente für und gegen die Erstbeichte
Die Erstbeichte im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung ist vielerorts in die Diskussion geraten. Auch angesichts von Missbrauchsfällen, die im Rahmen der Beichte stattgefunden haben, hat sich inzwischen Skepsis breit gemacht. Als Mitarbeitende für eine Kirche, die sich als Verkünderin der Heilsbotschaft Jesu Christi versteht, finden wir das sehr schade. Denn mit der Beichte wollen wir ein starkes Zeichen der Versöhnung mit Gott und untereinander setzen und dies miteinander feiern.
In einem sehr lesenswerten Interview auf der Domain „Kirche-und-Leben.de“ geht die Münsteraner Katechese-Referentin Annette Höing auf das Für und Wider der Erstbeichte ein. Als großes Plus macht sie den Zuspruch aus: „In der Beichte soll dem Beichtenden gezeigt werden: Gott ist jemand mit einem offenen Herzen, der immer eine zweite Chance gibt und der immer mit offenen Armen dasteht. Der Priester sitzt anstelle von Jesus Christus dem Beichtenden gegenüber. Nur Gott kann Schuld vergeben. Der Priester spricht diese Vergebung aus.“ Unbestritten ist dabei, dass Beichten immer etwas Freiwilliges ist und niemand dazu gezwungen werden kann.
Eine große Schwierigkeit bei der Erstbeichte ist , wenn die Erwachsenen (!) Probleme mit dem Beichten haben: „Es ist hochproblematisch, mit Kindern ein Sakrament zu feiern und ihnen deutlich zu machen, dass die Beichte wichtig und wertvoll ist, dann aber Christen in den Pfarreien kaum noch das Sakrament der Beichte feiern. Und wenn auch die Eltern nicht mehr zur Beichte gehen oder auch Katecheten – dann wird es schräg!“
Damit trifft Frau Höing unserer Überzeugung nach einen wunden Punkt. Wenn Eltern ein Problem haben, ihre Kinder zur Erstbeichte im Rahmen der Kommunionvorbereitung zu schicken, dann deswegen, weil sie selbst keinen Bezug dazu haben oder schlechte Erfahrungen mit diesem Sakrament gemacht haben. Dann heißt das aber auch für uns: mit den Eltern darüber ins Gespräch kommen und eventuelle Alternativen erörtern, wie Versöhnung untereinander und mit Gott erlebt und vermittelt werden könnte.
Das ganze Interview mit Frau Annette Höing können sie HIER abrufen.
Was kann ich tun, mein Kind gut auf die erste Beichte einzustimmen?
Vor allem ist es wichtig, dem Kind unnötige Angst zu nehmen. Die Beichte ist nichts Schlimmes. Wichtig ist auch der Hinweis, dass der Pfarrer es nicht schimpfen wird – selbst wenn es einmal nicht weiterweiß. Dann gibt der Pfarrer dazu die nötige Hilfestellung.
Gut ist auch, mit dem Kind den Ablauf zu besprechen:
- Beginne mit dem Kreuzzeichen.
- Warte auf das kurze Gebet des Pfarrers, der Gott nun um guten Beistand bittet.
- Dann sage: „Dies ist meine erste Beichte, und dies sind meine Sünden.“
- Erzähle nun, was dir aus deinem Leben einfällt. Alles kannst du sagen, von dem du meinst, dass es nicht in Ordnung war.
- Wenn du fertig bist, sag: „Das sind alle meine Sünden. Ich bitte um Buße und Lossprechung.“
- Der Pfarrer redet dann mit dir ein wenig, danach gibt er dir als Buße ein Gebet.
- Und dann kommt das Wichtigste. Der Pfarrer spricht: „Ich spreche dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Am Ende ist noch jedes Kind nach der Lossprechung erleichtert gewesen. Auf Nachfrage sagen dann immer alle, es sei gar nicht so schlimm gewesen.
Die genauen Termine zur Beichte der Erstkommunionkinder sind auf unserer Terminliste einsehbar.