St. Blasius Engetried
Die Pfarrei St. Blasius Engetried ist unsere zweitgrößte Pfarrei mit etwa 600 Gläubigen. Erfahren Sie hier mehr über unsere Gruppen:
Unsere Pfarrkirche und unsere Kapellen stellen wir Ihnen hier vor:
Klicken Sie auf das Bild, und es öffnet sich eine Innenansicht mit einer kurzen Beschreibung.
Urkundlich erscheint zum ersten Mal 1475 der Name St. Blasius als Kirchenpatron (Patrozinium: 3. Februar), obwohl Pfarrei und Kirchenbau viel älter sind (Urkunde: 1152).
Der erste Bauabschnitt der Kirche, der 36 m hohe Turm, stammt aus romanischer Zeit (örtlich bis 13. Jhdt.). Er beherbergt fünf Glocken sowie eine mechanische Kirchenuhr der Fa. Fendt, Marktoberdorf, aus dem Jahre 1914.
Der Rest der Kirche ist wie der Turm aus unverputztem Tuffstein gebaut, wobei der zweite (Chorraum) und dritte Bauabschnitt (Langhaus) im gotischen Stil errichtet worden waren. Der Haupteingang fand sich ursprünglich auf der Südseite.
Eine grundlegende Umgestaltung erfolgte unter Abt Anselm Erb von Ottobeuren, dem Erbauer der dorti-gen Basilika. Die Pfarrkirche erstrahlt heute nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in den Jahren 1983-84 wieder in ihrem alten Glanz eines herrlichen Barock. Die Deckengemälde der Rosenkranz-Kirche schuf 1757 der Kaufbeurer Maler Josef Walch.
Daneben gehören zur Pfarrei Engetried einige wunderbare Kapellen, die Kreuzkapelle am südlichen Ortsrand, die Kapellen der Weiler Dingisweiler, Zadels und Stein und mehrere kleinere Kapellen.
Pfarrei
Engetried und seine Pfarrei wird erstmals im Jahre 1152 urkundlich erwähnt, als das Kloster Ottobeuren einen Teil des Ortes und vier Weiler von Ritter Hiltebold von Krumbach kaufte. 1437 erwarb Abt Johannes von Ritter Hans vom Stein zu Ronsberg den Rest von Engetried, vertauschte es aber bereits wieder 1466 mit dem gleichen Ritter gegen das Dorf Ungerhausen.
Kurz vor Ausbruch des Bauernkrieges im Jahre 1525 war der Weiler Linden oberhalb Engetrieds der Schauplatz einer geheimen Versammlung: Hier schworen sich die aufständischen Bauern des sog. „Baltringer Haufens“ den gemeinsamen Treueeid. Auch der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hinterließ in Engetried seine Spuren: Die Schweden und die Pest überlebten im Jahre 1635 nur 120 Pfarrangehörige.
1585 ging die Ortsherrschaft vom kinderlosen Ritter Adam durch Verkauf an seinen Schwager Hans Caspar von Schönau zum Stein über. Dieser war Kommandant des schwäbischen Kreisregiments und kämpfte erfolgreich im Türkenkrieg (1595-1597) vor Wien, wo sich noch heute eine Gedenktafel an ihn in der Franziskanerkirche befindet. Sein Grabmal findet sich in der Pfarrkirche Engetried. Nach dessen Tod 1595 kam wegen finanzieller Schwierigkeiten Erzherzog Leopolds die Herrschaft bis 1687 an die Fug-ger, blieb letztlich aber weiterhin in Händen der Habsburger (Österreich). Danach fiel die Herrschaft wie-der zurück an Stein-Schönau, bis 1746 die Reichsstifte Kempten (Ronsberg/Ostallgäu) und Ottobeuren (Engetried/Unterallgäu) die kinderlose Herrschaft Stein-Schönau aufkauften und teilten.
Unter Kaiser Napoleon Bonaparte wurde Ostschwaben (der heutige Regierungsbezirk Schwaben) Habsburg-Österreich aus- und Bayern angegliedert. Auch die Diözese Augsburg kam nun zur bayeri-schen Bischofskonferenz.
Die Säkularisation brachte im Jahre 1803 aber auch die politische Selbstständigkeit, die bis zur Gemeindereform 1978 bestand. Heute ist Engetried ein Ortsteil der Marktgemeinde Markt Rettenbach.