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Pfarrkirche St. Blasius Engetried

Dem Besucher öffnet sich ein überraschend prachtvoller, barock ausgestatteter Kirchenraum. Man würde dies ob des unscheinbaren Äußeren der Kirche nicht erwarten!

Erstmals urkundlich erwähnt wird eine Kirche in Engetried bereits im Jahr 1152. Das heutige Bauwerk dürfte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts fertig gestellt worden sein, wobei der Turm als ältester bestehender Teil der heutigen Pfarrkirche auf das frühe 14. Jahrhundert zurückgeht. Unter Abt Anselm Erb von Ottobeuren erfolgte 1728 bis 1757 die Barockisierung der Kirche.

Unser Kirchenpatron: der heilige Blasius

Seit einer Stiftung aus dem Jahr 1475 ist der heilige Blasius unser Kirchenpatron. Sein Fest ist am 3. Februar. Der heilige Blasius war Bischof in Armenien zur Zeit der römischen Christenverfolgung. Einmal hat er einen kleinen Jungen geheilt, der eine Fischgräte verschluckt hatte. Auf dieses Ereignis geht der Blasius-Segen zurück, der bis auf den heutigen Tag an seinem Fest erteilt wird: „Der Herr bewahre dich vor Halskrankheiten und allem Bösen.“

Innenausstattung

Der eindrucksvolle Hochaltar stellt uns im Altarbild die Heilige Familie vor: Maria, Josef und das Jesuskind. Der kunstvoll gestaltete Tabernakel ist drehbar und kann nach drei Seiten hin geöffnet werden. Links vom Tabernakel die Figur des hl. Sebastian, der im Jahr 288 unter Kaiser Diokletian das Martyrium erlitten hat. Aufgrund der Pfeile gilt er als Pestpatron, die früher auch in Engetried gewütet hat. Rechts vom Tabernakel der hl. Petrus von Alcantara, ein Zeitgenosse und zeitweiliger Beichtvater der hl. Theresa von Avila und Patron der Kapelle in Zadels. Im Oberteil des Altares steht mit den beiden gekreuzten Kerzen unser Kirchenpatron, der hl. Blasius.

Die Deckengemälde zeigen vorne im Chor die Ankündigung an Maria, vom Heiligen Geist ihren Sohn Jesus zu empfangen; die angrenzenden Medaillonbilder zeigen weitere Geheimnisse des freudenreichen Rosenkranzes. Im Langhaus zeigt das Hauptfresko Szenen aus dem Leben des hl. Blasius, gerahmt von weiteren kleineren Bildern, welche die schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzgeheimnisse zeigen. An den Deckengemälden wird sichtbar, dass es sich bei unserer Pfarrkirche um eine Rosenkranzkirche handelt.

Die kunstvoll gestalteten Seitenaltäre zeigen links die „heilige Sippe“, also die Familien von Jesus und Johannes dem Täufer, gerahmt von den Figuren des hl. Sylvester (links) und des hl. Georg (rechts). Oben der hl. Johannes der Täufer. Rechts die Vermählung Mariens mit dem hl. Josef, gerahmt von den Figuren des hl. Vitus und des hl. Rochus. Oben der hl. Laurentius. Die Rundbilder oben an beiden Seitenaltären zeigen den Bezug zum hl. Kreuz auf: Links Kaiser Heraklius, der 628 das entwendete Kreuz aus Persien zurückbrachte, rechts die hl. Helena, die im Jahr 326 das Kreuz Christi unter einem zwischenzeitlich errichteten Venustempel ausgraben ließ.

Im Chorraum befinden sich 4 Grabmale der Herren (und einer Dame) von der Burg Stein; links Ritter Hans Caspar Schönau zu Stein.

Eine Besonderheit unserer Pfarrkirche ist das rein mechanisch betriebene Uhrwerk im Kirchturm. Die Gewichte müssen täglich von Hand hochgekurbelt werden.