Kapelle St. Katharina Vorderbuchenbrunn
Der Kapellenbau stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und enthält neben einer Christusfigur und einem Kruzifix einen marmorierten Altar, der um 1700 datiert wird. Die Wände im hinteren Langhaus schmücken Kreuzwegbilder.
Kapellenpatronin: hl. Katharina von Siena (1347-1380)
Um den 29. April feiern die Vorderbuchenbrunner ihr „Fest“. Meist an einem Freitagabend geschieht dies im Rahmen einer heiligen Messe zu Ehren der hl. Katharina mit anschließender Einkehr in der nahen Katzbruimühle.
Das Altarbild zeigt die hl. Katharina. Dort sind mehrere Motive miteinander verwoben: die heilige Familie mit Maria, Josef und dem Jesuskind samt dem Verkündigungsengel. Dann die Vermählung der hl. Katharina von Siena mit Jesus: Diese geht auf eine Vision der Heiligen zurück, als sie sechs Jahre alt war: Jesus steckte ihr einen Vermählungsring an, und fortan lebte sie als Braut Christi. Das Äußere der hl. Katharina auf dem Altarbild erinnert allerdings an ihre Namenspatronin, der hl. Katharina von Alexandrien. Diese war von vornehmer Herkunft und erlitt im Jahr 305 das Martyrium. Das zerbrochene Rad in der rechten unteren Ecke erinnert daran.
Katharina von Siena war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten ihrer Zeit. Als Ordensfrau und Dominikanerin äußerte sie sich öffentlich zu politischen und kirchlichen Fragen. Legendär ist ihre Reise nach Avignon, wo sie den im politischen Exil lebenden Papst überzeugen konnte, nach Rom zurück zu reisen.
Bei der Pflege von Pestkranken zog sich Katharina die Krankheit selbst zu und starb daran noch sehr jung am 29. April 1380. An ihrem Grab ereigneten sich bald erste Wunder. Bei der Exhumierung ihres Leichnams 1430 stellte sich heraus, dass dieser völlig unversehrt war – ein wichtiges Zeichen für ihre Heiligsprechung, die 1461 erfolgte. 1970 erklärte sie Papst Paul VI. aufgrund ihrer vielen theologisch exzellent verfassten Briefe zur Kirchenlehrerin, 1999 Papst Johannes Paul II. zur Schutzpatronin Europas.