Marktplatz 20, 87733 Markt Rettenbach – Tel. 08392/268 – pg.markt.rettenbach@bistum-augsburg.de

Pfarrkirche St. Jakobus Markt Rettenbach

Unsere Kirche stammt ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert und wurde mehrfach umgebaut, zuletzt im Jahr 1952/53, als das Kirchenschiff nach Westen hin um 6 Meter verlängert wurde. Die heutige neugotische Ausstattung geht zurück auf eine Umgestaltung in den Jahren 1880-83, wo u.a. das gotische Netzgewölbe im Chor eingezogen wurde. Bei der letzten Restaurierung von 2010-13 wurde ein neuer Volksaltar und ein neuer Ambo aus Stein eingefügt, die vom Bildhauer Joachim Kraus entworfen und vom Steinmetz Konrad Zettler ausgearbeitet wurden.

Sankt Jakobus Major (Patrozinium: 25. Juli)

Auch Jakobus der Ältere genannt. Unser Kirchenpatron ist einer der beiden Söhne des Zebdäus, und gehört zu den erstberufenen Aposteln (vgl. Mt 4,21). Zusammen mit seinem Bruder Johannes und dem heiligen Petrus gehört er zum mit dem Herrn am engsten verbundenen Trio und durfte wesentliche Stationen des Lebens Jesu hautnah miterleben. So war er mit auf dem Berg der Verklärung und im Garten Getsemani. Als erster der Apostel erlitt er im Jahr 41 unter Herodes Agrippa den Märtyrertod (vgl. Apg 12,2). Der Legende nach wurde sein Leichnam an Bord eines Schiffes ausgesetzt, das im Nordwesten Spaniens strandete. Dort entstand der Wallfahrtsort Santiago de Compostela, zu dem der berühmte Jakobsweg führt. Ein Abschnitt des schwäbisch-bayerischen Pilgerwegs führt heute durch Markt Rettenbach; in der Kirche gibt es einen Pilgerstempel.

Deckengemälde von 1784
Linker Seitenaltar (Josefsaltar)
Pieta von 1720

Innenausstattung

Das Martyrium des hl. Jakobus spiegelt sich wieder im Deckengemälde und in der figürlichen Darstellung des Hochaltars. 

1784 malte Joseph Baader aus Babenhausen im Auftrag des Grafen Fugger das beeindruckende Deckengemälde. Charakteristisch für das Fresko im Stil des Klassizismus ist der fast zwei Drittel des Raumes beanspruchende Wolkenhimmel. Zwischen dem konzentrierten Bildgeschehen, das die Hinrichtung des Apostels zeigt, und einer weiten leeren Fläche entsteht eine Spannung, die ebenfalls ein Stilmerkmal des Klassizismus ist. Das Bild entführt den Betrachter zur heiligen Stadt Jerusalem des Jahres 41, wo auf einem Hügel vor der Stadt die Enthauptung stattfindet. 

Das selbe Geschehen wird in der Mitte des neugotischen Hochaltars dargestellt, wo der heilige Jakobus seine Hinrichtung erwartet. Zwei Soldaten halten ihn, einer schon mit dem Schwert bewaffnet und zum Zuschlagen bereit. Gerahmt wird das Geschehen durch Gott Vater, der mit gütigem Blick den ersten Apostel im Himmel erwartet, und von zwei Heiligenfiguren. Beim linken handelt es sich vermutlich um den heiligen Franz Xaver  (dem Namenspatron des damaligen Pfarrers Hötzel), beim rechten zweifelsfrei um den heiligen Ulrich – gekennzeichnet durch den bekannten Fisch.

Die ebenfalls neugotischen Seitenaltäre sind der Muttergottes und dem heiligen Josef geweiht. Der heilige Josef  am linken Seitenaltar wird gerahmt vom heiligen Wendelin und dem heiligen Leonhard, den Schutzpatronen der Ortsteile Wineden und Gottenau. Oben eine kleine Figur des heiligen Sebastian. Die Muttergottes am rechten Seitenaltar hat Gesellschaft durch die heilige Notburga und die heilige Barbara, oben eine kleine Figur der heiligen Anna, der Mutter von Maria und damit der Großmutter von Jesus.

Von besonderer Bedeutung sind auch die Pieta von 1720 im Chorraum, die mit der Inschrift „Sehet ob ein Schmerz gleich meinem Schmerze“ versehen ist, und die „Himmelfahrts-Maria“ von 1605 im Langhaus, die wird Hans Scham zugeschrieben wird und ursprünglich in der Wallfahrtskirche von Eldern stand.

Quelle: Dr. Cordula Böhm, Die Kirchen und Kapellen der Pfarrei Markt Rettenbach

Hochaltar mit Martyrium des hl. Jakobus
Rechter Seitanaltar (Marienaltar)
Aufnahme Mariens in den Himmel von 1605

Kirchturmsanierung in Markt Rettenbach

Weithin sichtbar ist das Gerüst an unserem Kirchturm. Es zeigt an, dass dessen Sanierung begonnen hat. Insgesamt sind 350.000 Euro dafür veranschlagt. Ein größerer Teil wird durch Zuschüsse des Bistums und der öffentlichen Hand finanziert. Freilich nicht alles: Mindestens 70.000 Euro müssen wir als Pfarrgemeinde eigenständig dafür aufbringen. Deshalb haben wir am 4. Fastensonntag (10. März einschl. Vorabendmesse) eine Sonderkollekte für unseren Kirchturm anberaumt. Über weitere Spenden würden wir uns selbstverständlich sehr freuen. Spendenkonto der Kirchenstiftung „St. Jakobus maj.“ bei der Genobank Unterallgäu:
IBAN:   DE05 7316 0000 0005 7214 82
BIC:     GENODEF1MIR

An Spenden sind bisher eingegangen:

  • Kollekte am 10.03.2024:                  852,97 Euro
  • Spenden bar und Überweisung:   3.595,00 Euro
 
Summe insgesamt (Stand: 16.04.)      4.447,97 Euro

Anteil in Prozent am Eigenanteil:                   6,3 %

Ein Vergelt’s Gott für jede Gabe!

Wichtiger Hinweis: Während der gesamten Dauer der Bauarbeiten muss das Schlag- und Läutwerk der Glocken ausgeschaltet bleiben!

Eindrücke von der Dachsanierung des Turms

Begehung im April 2024

Inzwischen wurden die defekten Balken komplett ausgetauscht. Wir konnten damit beginnen, die Dachlattung anzubringen. Wie Architekt Rupert Kramer erklärt, wird der untere, flacher geneigte Teil des Satteldaches mit Dachpappe unterlegt. So ist das darunter liegende Gebälk sehr gut vor eindringender Nässe geschützt. Weiter oben, im steileren Teil, genügt es, ausschließlich eine Dachlattung ohne weitere Abdichtung anzubringen. Die folgenden Bilder entstanden am 10. April 2024 anlässlich einer Begehung, an der auch unsere Mesnerin zusammen mit den Pfarrsekretärinnen teilnahm.

Oben am Dachfirst

Der steiler geneigte Teil des Daches

Dachpappe am flacheren Teil

Alte Balkeninschrift: „L. Kleber 29“ – das genaue Entstehungsjahr liegt im Dunkeln

Hier werden einstweilen die neuen Dachlatten zwischengelagert

Materiallager auf Höhe der Dachrinne

Große Begeisterung herrscht bei den „Turmtouristen“

Begehung im März 2024

Im März 2024 ist aktuell der ganze Turm eingehüllt. Um auf die Baustelle unter dem Dach zu kommen, kann ein fahrbahrer Aufzug genutzt werden, so dass man sich den mühsamen Aufstieg über die Treppen und Leitern spart. Oben angekommen erklärt Architekt Rupert Kramer (Beuerbach), wie auf der Baustelle die vorhandenen noch guten Balkenstücke erhalten und die defekten ausgetauscht werden

Aus Gründen des Denkmalschutzes werde bei jedem Balken geprüft, ob diese Vorgehensweise Sinn macht. Das Ergebnis ist mitunter ein Flickenteppich.

Weitere Bilder sehen Sie hier:

Hoch gehts mit dem Aufzug
Das Ziffernblatt weist Verwitterungsspuren auf
Das Mauerwerk ist noch in gutem Zustand
Mitunter entsteht ein "Flickenteppich"
Auf Höhe der Turmuhr
Kaum zu glauben: Dieser Balken kann saniert werden
Alte Balken werden teilweise gegen neue ausgetauscht
Bei schönem Wetter ist die Aussicht hervorragend