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Pfarrkirche St. Gordian und Epimach Frechenrieden

Die heutige Pfarrkirche stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, nachdem sich an der selben Stelle zuvor eine ältere, vermutlich aus Holz gebaute Kirche befunden hat. Das Patronatsrecht übte das Kloster Ottobeuren aus, das neben dem Kirchenbau auch für die Reliquien der hl. Gordian und Epimach gesorgt hat. Über dem Chorbogen erinnert das Wappen des Ottobeurer Abtes Rupertus Neß an die 1735 bis 1740 erfolgte Neugestaltung des Innenraums im Stil des Rokoko.

Die Patrone der Kirche St. Gordian und Epimach lebten zur Zeit der römischen Christenverfolgung und erlitten das Martyrium im Jahr 251 (Epimach) bzw. um 360 (Gordian).

Kleine Kirchengeschichte unserer Pfarrei St. Gordian und Epimach

Pfarrkirche St. Gordian und Epimach, Frechenrieden

Im Jahre 838 n. Christus gab der damalige Illergaugraf den Weiler Rieden mit all seinen Gütern an das Kloster Kempten. Vermutlich wurde damals schon eine kleine Holzkirche errichtet und den in dieser Region nicht gerade üblichen Schutzheiligen „St. Gordian und Epimach geweiht.Im Jahre 1167 beschenkte Abt Isingrin die Kirche mit Reliquien der beiden Heiligen. Das Dorf und somit seine Kirche gehörte ab diesen Zeitpunkt zum Kloster Ottobeuren. Nach einem Erbschaftsstreit kam es zum Kleinkrieg zwischen den Rittern von Rieden und dem Kloster Ottobeuren. Bei dieser Auseinandersetzung erstach der heißblütige Ritter Egilolf den Knecht des Vogtes in der Kirche in Sontheim wo dieser sich hin geflüchtet hatte. Seit dieser Zeit nannten die Bauern ihn und seine Nachkommen die „Frechen von Rieden“.

Die heutige Kirche ist in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gebaut 1582 bekam sie den heutigen Kirchturm unter Abt Kaspar Kindelmann von Ottobeuren.1735 – 1740 wurde die Kirche unter Abt Ruppert Ness erneuert und im Zeitstil des Rokokos ausgeschmückt. Noch heute erinnert sein Wappen über dem Chorbogen an ihn.

1920 wurde dann die Kirche um 2 Joche nach Westen erweitert und bot somit der wachsenden Kirchengemeinde mehr Platz zum Beten. In den Jahren zwischen 1987 bis 1997 wurden mehrere Sanierungen vorgenommen. Heute lädt unsere schöne Pfarrkirche ein zum Verweilen im Gebet!

Innenausstattung

Das Wappen am Chorbogen von Abt Rupert Ness weist hin auf eine jahrhundertelange Verbindung zur Benediktinerabtei im benachbarten Ottobeuren. Frechenrieden gehörte von 1167 bis zur Säkularisation 1803 zu diesem Kloster. 

Der Hochaltar zeigt im Altarbild die Muttergottes mit dem heiligen Dominikus. Der Hund zu dessen Füßen geht auf eine Verballhornung der lateinischen Bezeichnung des Dominikanerordens zurück: „Domini canes“ = „Hunde des Herrn“. Die Fackel im Maul des Hundes steht für das Licht des Glaubens, das der hl. Dominikus verbreitet hat. An den Seitentafeln der hl. Gordian und der hl. Epimach.

Die Bilder an der Emporenbrüstung wurden bei der Romanisierung der Kirche im 19. Jh. übermalt und konnten teilweise bei der Renovierung im Jahr 1951 wieder freigelegt werden. Die noch vorhandenen zeigen den Evangelisten Matthäus, die Geburt Christi, die Sendung des Heiligen Geistes und den Evangelisten Johannes.

Das Deckengemälde im Langhaus ist der Erhebung des heiligen Kreuzes im Jahr 335 gewidmet, es zeigt die Verehrung des Kreuzes durch Kaiser Heraklius und Kaiserin Helena. Historisch liegt diesem Ereignis die Weihe der Grabes- und Auferstehungskirche in Jerusalem zugrunde.

Das selbe Motiv findet sich auf dem linken Seitenaltar. Oben ist dort ein Bild des heiligsten Herzens Jesu.

Der rechte Seitenaltar zeigt das Martyrium des hl. Sebastian. Oben komplementär zum linken Seitenaltar ein Bild des heiligsten Herzens Marias.